Mittlerweile sind meine gesammelten Erzählungen aus 2014 ja seit 1,5 Monaten auf dem Markt, und allmählich trudeln die ersten Leser_innen Rezensionen auf amazon ein. Über diese — von Autor Matthias Gerschwitz, der selbst wunderbare Bücher schreibt — habe ich mich besonders gefreut. Ich habe ja einige Zeit selbst als Rezensent für eine Zeitschrift gearbeitet, aber hier kann auch ich handwerklich und stilistisch noch etwas lernen: Das Buch würde ich kaufen, selbst wenn es nicht mein eigenes wäre! 😀
Ich bedanke mich für die Ehre und freue mich natürlich ebenso über all die privat und/oder mündlich mitgeteilten Rückmeldungen zu meinem Buch.
Hier der Text:
›Momentaufnahmen‹ heißt das Buch von Mayk D. Opiolla; ›Berlin – Langeoog‹ steht darunter. Sofort schließen sich die Synapsen im Hirn kurz: Aha, hier schreibt jemand über Erlebnisse aus Stadt und Land. Großstadtlärm vs. Seeluft. Menschengewimmel vs. Einsamkeit. Und man ist versucht, das Buch auf die Seite zu legen, so nach dem Motto: ›Alles schon mal dagewesen‹. Es obsiegt dann aber doch das Interesse, wenigstens kurz mal hineinzublicken … und schon nach den ersten Zeilen sagt das Buch ›Ätsch! Ich bin ganz anders!‹ und zwingt den Leser, in die Texte einzutauchen. Denn hier denkt der Protagonist noch selbst … und man kann sich gut vorstellen, dass es der Autor persönlich ist, der sich hinter den Gedankenspielen verbirgt.
›Berlin – Langeoog‹ ist tatsächlich überhaupt keine Ortsbeschreibung – naja, vielleicht zu einem kleinen Teil – sondern das Synonym für ›Hier – Dort‹ oder ›Ich – Du‹ oder ›Gestern – Heute‹. Oder aber für ›Denken – Fühlen‹ … und beschreibt exakt diesen Zwiespalt: _» … mich interessiert, warum […] Herz und Vernunft so selten zivilisiert miteinander umgehen«_, schreibt der Autor, und man ist kurz davor, ein ›Mich auch!‹ in die Seiten zu rufen.
Glaubt man dem Klappentext, schreibt hier ein namenloser Erzähler über die Liebe und das Leben. Doch genauso, wie man den Autor im Erzähler zu sehen glaubt, findet sich auch der Leser in den Erzählungen wieder – auch wenn sich der Blick immer wieder auf die männliche Umgebung kapriziert. Denn ob der _»Lieblingsmensch«_ nun männlichen oder weiblichen Geschlechts ist, ist hier gar nicht die Frage. Die dreht sich nämlich darum, wie der Autor, der Erzähler, der Leser – der ›Ich‹ und der ›Du‹ – damit umgehen, dass im Leben nichts so passiert, wie man es gerne möchte.
Oder, wie es so vielsagend heißt: _»Warum kann man nicht einmal in Ruhe irgendwen oder irgendetwas fertiglieben, bis man keine Lust mehr hat oder die Luft aus der Sache raus ist?«_ In einem Punkt ist das aber ein großes Glück: ›Momentaufnahmen‹ kann man nicht fertiglieben. Es macht immer wieder Lust, erneut den Duft des ›Du bist nicht alleine‹ aufzusaugen … und die Luft ist aus dem Leben niemals raus … nicht einmal auf dem Friedhof.

quid pro quo: schaut doch mal rein!
Willkommen …
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