Fern vom Lärm der Welt
Erblühe ich
Etwas Zartes wächst in mir
Wie Lärchenknospen
Weich und fedrig-grün sind sie
Und doch
Sind sie des Baumes Waffen
Mayk D. Opiolla
Ich höre zu
Wie Wellen
An den Strand donnern
Der böse Traum
der Nacht
Klebt noch an mir
Der Sturm schlägt
Die Blüten
Von dornigen Zweigen
Zu Boden
Im Morgenrot
Singen die Vögel
An gegen das Tosen
Gegen den Tod
Der Muscheln
Im Sand
Gegen die Leiden
Der Seele
Sind sie mir Trost
Und Wächter
Dem Meer ist’s einerlei
wohin wir fließen
an welchen Strand
es Dich und mich
verschlägt
Der Wind hat längst
schon jede Spur vom „Wir“
verweht und treibt
dein Boot weiß Gott
wohin
Ob das tote Holz am Strand
noch spürt, dass es einst
voller Leben war?
Ich frage mich, was bleibt
von uns
Das Leben
verborgen unter
farblosem Himmel
Der Frühling
verborgen unter
regennassen Zweigen
Die Liebe
verborgen in
sehnendem Schweigen
Das Meer
geborgen in
nachtblauer Ewigkeit
Wieder gestrandet vor alten Mauern
Schlepp mich hinaus
Auf die offene See
Die Fracht ist wohl längst
im Inneren verdorben
Wem nützte sie noch
2. November 2017